Musik and Movies - Neue Filme, neue Musik
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Hier stelle ich euch die neuesten und etwas älterenFilme und Alben bezw. Lieder, Bands und Schauspieler vor.
VC Venus
yahoo am 14.06.2006 um 17:38 (UTC)
 FC VENUS - Angriff ist die beste Verteidigung
Das Remake des finnischen Films "FC Venus" (2005): Provokant, bissig, einfach superwitzig! Frauen gegen ihre Männer, Männer gegen ihre Frauen - und das auf dem einzigen noch verschont gebliebenem Schlachtfeld, dem Fußballplatz.


Mit versteckten Fouls, verbotenen Tiefschlägen, kleinen Lügen, Leidenschaft und Liebe treten sich u.a. Nora Tschirner ("Kebab Connection"), Christian Ulmen ("Herr Lehmann"), Florian Lukas ("Good bye, Lenin!"), Heinz Hoenig ("7 Zwerge") und Anneke Kim Sarnau ("Der ewige Gärtner") gegenüber. FC VENUS schickt den ältesten Konflikt der Menschheit in die nächste Runde - die ultimative Komödie über Männer, Frauen - uns!

Kurzinhalt:
Die genervten Spielerfrauen eines unterklassigen Provinzclubs fordern ihre ballfanatischen Männer zum ultimativen Match: Gewinnen die Frauen, ist Schluss mit Kicken. Gewinnen die Männer, ist Schluss mit der Meckerei! Die finale Schlacht kann beginnen!

Der ewig währende Kampf zwischen Mann und Frau erobert ein neues Spielfeld - auf in ein Gefecht in dem die Vorstellungen von klar abgesteckten Hoheitsgebieten zu bröckeln beginnen wie getrockneter Matsch unter dem Fußballschuh!

Augenzwinkernd, provokant und mit einem Schuss Ironie schickt FC VENUNS den ältesten Konflikt der Menschheit in die Verlängerung.



Kinostart: 15. Juni
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Filminfos:

- Genre: Komödie
- Regie: Ute Wieland
- Drehbuch: Jan Berger
- Produktion: Ralph Schwingel, Stefan Schubert
- Besetzung: Nora Tschirner, Christian Ulmen, Florian Lukas, Anneke Kim Sarnau und Heinz Hoenig



 

Green Street Hooligans
google am 14.06.2006 um 17:34 (UTC)
 Vom Hobbit zum Hooligan
Von Ralf Kaminski um 16:04 [ DVD ]

Schon vor Peter Jacksons Fantasy-Trilogie „The Lord of the Rings“ war Elijah Wood ein gefragter Jungschauspieler („The Ice Storm“ 1997, „Deep Impact“ 1998, „The Faculty“ 1998), aber seit er Tolkiens Hobbithelden Frodo Baggins auf der Leinwand zum Leben erweckt hat, ist der hübsche 24-Jährige mit den grossen blauen Augen ein Star, der vermutlich jede Rolle haben könnte, die er haben will.


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Umso bemerkenswerter die Auswahl, die er seither getroffen hat. In „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ (2004) spielt er eine Nebenrolle, einen eher unsympathischen Typen, der dem Helden (Jim Carrey) sein Mädchen (Kate Winslet) auszuspannen versucht. In „Sin City“ (2005) spielt er – in einer sehr kleinen Rolle – einen kannibalistischen Killer. In „Everything is Illuminated“ (2005, bei uns noch keinen Starttermin) spielt er einen jüdischen Amerikaner, der in der Ukraine nach den Wurzeln seiner Familie sucht und dort allerlei schräge Begegnungen hat. Eine Hauptrolle immerhin.

Die hat er auch in „Green Street Hooligans“ (2005), der bei uns nicht ins Kino gekommen aber seit kurzem auf DVD erhältlich ist. Wood spielt Matt, einen Journalismusstudenten aus den USA, der seine Schwester in England besucht und dort deren Schwager Pete kennen lernt. Pete ist ein fanatischer Fussballfan und Anführer einer Hooligan-Bande, der Green Street Elite, die sich regelmässig Prügeleien mit anderen Fangruppen liefert. Der ewige Aussenseiter Matt, der sich noch nie in seinem Leben geprügelt hat, lernt plötzlich, was es heisst, Teil einer Gruppe zu sein – und es dauert nicht lange, bis er mitten drin steckt in wüsten Keilereien. Doch nicht alle in der Gruppe sind begeistert von dem „Yank“, und die Konflikte drohen nicht nur die Green Street Elite, sondern auch die Familie von Matts Schwester zu zerreissen.


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Pete (Charlie Hunnam) und Matt (Elijah Wood) im Fussballstadion.


„Green Street Hooligans“ setzt sich nicht gerade tiefgründig mit Hooliganismus auseinander, gibt aber einen (durchaus beunruhigenden) Einblick in diese Szene – und Elijah Wood bestätigt mit seiner Rollenwahl einmal mehr, dass er sich nicht auf seinen Starlorbeeren ausruht und irgendwelche Hollywood-Blockbuster-Projekte annimmt, nur weil das Kohle in die Kasse bringt. Woods nächster Film heisst übrigens „Bobby“, darin geht es um 22 Menschen, die 1968 bei der Ermordung von Senator Robert Kennedy dabei waren – er steht zusammen mit Stars wie Anthony Hopkins, Sharon Stone oder William H. Macy vor der Kamera.

Mit von der Partie ist auch wieder Charlie Hunnam, der in „Green Street Hooligans“ den Raufbold Pete spielt. Einem breiteren Publikum dürfte er erstmals in der frechen britischen Schwulen-TV-Soap „Queer as Folk“ (1999) aufgefallen sein. Der 25-jährige Hunnam ist nicht nur der feuchte Traum vieler Mädchen (und Jungs!), er kann auch wirklich spielen – bringt er doch den schwulen Teenager im Coming-out ebenso überzeugend rüber wie den pöbelnden Hooligan-Macho.
 

Avril Lavigne
yahoo am 14.06.2006 um 17:20 (UTC)
 Avril Lavigne

Manches mal wird schon heftiges Geschwätz aufgefahren, wenn es darum geht, die musikalischen Ambitionen von Newcomern zu umschreiben. Meist wissen sie bereits im Hosenschiss-Alter, dass sie zum Star geboren sind und planen im Kindergarten den Börsengang der eigenen Company, die am besten schon im Vorschulalter gründet wird. Nicht anders ist das bei Avril Lavigne. Sie soll der Legende nach schon im Alter von zwei Jahren gewusst haben, dass sie dereinst Sängerin werden will. Da wundert es eigentlich, dass nicht schon einer behauptet, schon im flüssigen Zustand eine Vision der zukünftigen Karriere gehabt zu haben.
Wahrscheinlich fährt Avril Lavigne besser, wenn man nicht Label-Prosa sondern einfach ihre Musik für sie sprechen lässt. Die ist für eine junge Frau ungewöhnlich rockig, aber einfühlsam zugleich. Aber ein typisches Mädchen ist Avril jedoch nicht. Sie ist eine von der Sorte, die den übermütigen Jungs für Hänseleien schon im Sandkasten ein blaues Auge verpasst. Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass sie das Mittlere von drei Kindern ist und sich als einziges Mädchen der Familie durchsetzen muss. Das Spielen mit Puppen überlässt sie den anderen Mädels, denn das Skateboard ist ihr liebstes Fortbewegungsmittel. Diesem widmet sie auch mal einen Song ("Sk8er Boi"). Sie bezeichnet ihre Musik gerne als Skate-Punk. Mit dieser Definition dürfte sie aber ziemlich alleine dastehen.
Geboren am 27. September 1984 wächst Avril im beschaulichen 5.000-Seelen-Kaff Napanee in Kanada auf. Mit 15 Jahren zieht sie zusammen mit ihrem Bruder, der ein waches Auge auf die Kleine haben soll, die Metropole New York dem muffigen Provinznest vor. In Big Apple angekommen, sieht Antonio Reid, Chef von Arista, sie bei einem Auftritt und nimmt sie sofort unter Vertrag. Noch einmal kehrt sie nach Hause zurück, aber nur um ihre Sachen zu packen und fortan in New York ihre Zelte aufzuschlagen. Dort soll sie mit bekannten Produzenten und Songschreibern zusammen arbeiten. Die Resultate dieser Kooperationen sind für Avril aber alles andere als befriedigend. Sie findet die Songs scheiße, und irgendwie scheint ihr New York doch nicht so zuzusagen. Reid, dessen Spitzname schlicht "LA" lautet, schickt sie daraufhin erst einmal in "seine" Stadt, damit sie auf andere Gedanken kommt und nicht am künstlerischen Manhatten-Desaster verbittert.

Vielleicht ist es ja die kalifornische Sonne, die sie aufblühen lässt. Auf jeden Fall scheint ihr der Tapetenwechsel gut zu tun. Zusammen mit dem renommierten Songschreiber und Produzenten Cliff Magness werkelt sie an Songs, die endlich ihren Vorstellungen entsprechen. Kaum sind die ersten Aufnahmen unter Dach und Fach, legt sie ihre geschäftlichen Geschicke in die Hände von Nettwerk Management, das schon die Belange von Sarah McLachlan, Dido, Coldplay, den Barenaked Ladies and Sum 41 regelt.

"Complicated", die erste Single aus dem Debüt "Let Go"; rollt kurz nach Erscheinen die Charts in Kanada auf - die deutschen Hörer müssen sich aber noch bis August 2002 gedulden, ehe zuerst die Single mit gehörigem Brimborium auf den Markt geworfen wird und im September das Album erscheint. Das warten hat das Publikum anscheinend angestachelt, denn Avrils Album geht aus dem Stand in die Top Ten der deutschen Charts. Medienrummel allenthalben, mit Berichten in allen möglichen Gazetten folgen.

Das Jahr 2002 ist definitiv ihr Jahr. Erst toppt sie mit "Complicated" die US Single-Charts, dann erhält ihr Album im August Doppel-Platin und letztendlich gewinnt sie im selben Monat einen MTV Award als beste Newcomerin. Im November 2003 erscheint ihre erste DVD "My World". Zur dieser Zeit ist sie bereits wieder im Studio, um ihr zweites Album einzuspielen, das letztlich im Mai 2004 erscheint. Auch "Under My Skin" wird - nicht zuletzt dank des verbesserten Songwritings - ein voller Erfolg.

 

Green Day
google am 14.06.2006 um 17:14 (UTC)
 Green Day

Ende der 80er ist Punk verdammt tot, und Punkplatten liegen wie Blei in den Regalen. Fünf Jahre später sieht das schon wieder ganz anders aus - mit dem Erfolg von Nirvana ist Gitarrenmusik der härteren bzw. schnelleren Gangart wieder gesellschaftsfähig, Punkbands verkaufen ihre Scheiben millionenfach. Die beiden erfolgreichsten sind The Offspring und Green Day.
Letztere stammen aus Berkley im sonnigen Kalifornien. Sie gründen sich 1987. zu der Zeit machen der 15-jährige Billie Joe Armstrong (Vocals und Gitarre), sein gleichaltriger Freund Mike Dirnt (aka Michael Pritchard, Bass und Backing-Vocals) und El Sobrante (aka John Kiffmeyer, Drums) noch unter dem Namen Sweet Children Musik. Zusammen bringen sie ihre erste Single "Slappy Hours" auf Lookout!-Records raus.
Der Chef eben dieses Plattenlabels kennt einen jungen Schlagzeuger aus der Nachbarschaft. So kommt Frank Edwin Wright III, heute besser bekannt als Tre Cool, 1989 nach diversen Wechseln am Schlagzeug hinter die Becken. Dort sitzt er bis heute. Im selben Jahr kommt bei Lookout! auch ihre erste Platte raus "1039 / Smoothed Out Slappy Hours" - hauptsächlich eine Zusammenstellung alter Eps, auf denen noch Kiffmeyer die Felle prügelt.

Als 1992 "Kerplunk" auf den Markt kommt, macht das Album Green Day in der Punk- und Independentszene zu kleinen Stars und führt letztendlich dazu, dass die Jungs ihre Seelen an die "böse Majorcompany" Reprise bzw. Warner verkaufen - zumindest in den Augen einiger Fans.

1994 liegt der ganz große Braten auf dem Tisch: "Dookie" erscheint, und die Welt liegt Green Day zu Füßen. Insgesamt verkauft sich ihr Majordebüt mehr als elf Millionen Mal, sie spielen bei Woodstock II, haben wohl für den Rest ihres Lebens ausgesorgt, und das Punkrevival erlebt seinen Höhepunkt.

Danach geht es ein wenig bergab. Das ein Jahr später erscheinende Album "Insomniac" verkauft sich zwar gut, bleibt aber weit hinter "Dookie" zurück. Im Frühjahr 1996 brechen sie wegen Burnouts noch ihre Europatournee ab, was sie später als den größten Fehler ihrer Laufbahn bezeichnen. Den Rest des Jahres nutzen sie, um an neuem Material zu arbeiten. "Nimrod" erscheint 1997 und zeigt Green Day in besserer Form als je zuvor.

Bis ihr sechstes Album das Licht der Welt erblickt, gehen drei Jahre ins Land, erst im Herbst 2000 gibt es neues Material von Green Day. Der Versuch dieses Mal mit Scott Litt (R.E.M., The Replacements, Nirvana) als Produzent am Album zu arbeiten, wird nach kurzer Zeit wieder verworfen. Letztendlich ist "Warning" eine Platte geworden, die weg vom Punk, mehr in Richtung Pop und Songwriter-Style geht.

Es folgt eine Pause, die für alte Fans gähnende Leere bedeutet: Green Day gehen lange nicht auf Tour, bringen eine Single- und eine mäßige B-Seiten-Collection auf den Markt.

Erst nach vier Jahren schlagen sie wieder neue Töne an. Und was für welche: Mit "American Idiot" beginnen auch Green Day, im hohen Alter noch politisch (korrekt) zu werden. Nebenbei entfaltet sich ein Konzeptalbum, bei dem ein Song schon mal so lange dauert wie früher vier. "Punk-Oper" taufen eifrige Vermarkter das Epos. Bezeichnung hin oder her, die im Januar 2005 folgende Deutschlandtour ist komplett ausverkauft. Das Album verkauft sich auch bestens, so ist es nur folgerichtig, dass Green Day u.a. mit ihrem Video zu "Boulevard of Broken Dreams" bei den MTV Awards 2005 im August in insgesamt sieben Kategorien abräumen

 

Phoenix
kim am 14.06.2006 um 17:12 (UTC)
 Phoenix

Rund vier Jahre nach Erscheinen ihres vielgelobten Debütalbums "United" ruft sich uns die französische Band Phoenix mit einem Mal wieder in Erinnerung. Und zwar mit dem schon fast in Vergessenheit geratenen, äußerst mit-träller-freudigem Hit "Too Young" auf dem jüngst erschienenen "Lost in Translation"-Soundtrack und demnächst mit der Wiederbelebung von "If I Ever Feel Better" auf Erlend Oyes Dj Kicks Kompilation.

Das sind zwar alte Kamellen, die aber immer noch wunderbar ins Ohr poppen. Und die gerade rechtzeitig zum Erscheinen des zweiten Albums "Alphabetical" diesen "was machen eigentlich ...?"-Effekt heraufbeschwören.


TRACKLISTE

Everything Is Everything
Run, Run, Run
I'm An Actor
Love For Granted
Victim Of The Crime
(You Can't Blame It On) Anybody
Congratulations
If It's Not With You
Holdin' On Together
Alphabetical

Wer von Phoenix jetzt eine Neuauflage dieser beiden Smasher erwartet, dem sei gesagt, dass der Neuling nicht so aufgeregt klingt wie der Vorgänger. Auch die potenziellen Heavy Rotation-Kandidaten bilden eher die Ausnahme als die Regel. Da tauscht man schon mal die Discokugel gegen die Leselampe ein.
Obwohl - ein Favorit ist relativ klar auszumachen: "Everything Is Everything" ist Popsongwriting erster Güte, ganz klar eine der fröhlichen Nummern, die völlig zurecht die erste Single wird. Generell schlägt die Band aber doch mehr die ruhigen Töne an, schlittert dabei das eine oder andere Mal in fragwürdige Stilgefilde ab ("If It's Not With You"), fängt sich aber immer wieder. Bringt sogar noch eine wunderbare Ballade mit ("Love For Granted"), und klingt ansonsten, wie Phoenix eben klingen müssen, nämlich verspielt, locker wie Zuckerwatte, ein bisschen funky vielleicht, mit einem Hang zum Kitschigen, und schlicht und ergreifend okay.

Das ist Popmusik, die ganz unprätentiös und bescheiden ohne ohrenbetäubende Paukenschläge auskommt und einfach nur Spaß macht.

 

Panik!at the disco
google am 14.06.2006 um 17:10 (UTC)
  Panic! At The Disco

Sie gelten als Emo-Pop-Punk-Wunder im Fahrwasser ihrer Mentoren von Fall Out Boy, werden vom Radio präsentiert und sind sehr jung. Was leider den Blick für das Wesentliche versperrt: Ihr Debüt „A Fever You Can’t Sweat Out“ arbeitet zwar mit Stilmitteln des Powerpop, ist aber mit Elektronik, Vaudeville-Piano, feinen Arrangements und erzählerischen Texten weit mehr Cabaret und Rocktheater als Kiddie-Punk. Ein paar Richtigstellungen von Texter/Gitarrist Ryan Roos und Drummer Spencer Smith, der ebenso wie Sänger Brendan Urie Vegetarier wurde – durch das Musikerleben. Von Oliver Uschmann

Spencer, wie bist du zum Vegetarismus gekommen?
Spencer: Ich bin erst seit 8 Monaten Vegetarier, das ist alles noch sehr neu. Das Leben auf Tournee hat mich dazu gebracht. Zum einen, weil fast alle anderen Bands, denen wir dabei begegnen, Vegetarier oder Veganer sind und zum anderen, weil es auf Tour so verdammt einfach ist. Die übliche Meinung von Leuten, die es noch nie probiert haben, lautet doch: Es ist mir zu kompliziert, dann darf ich ja gar nichts mehr essen. Ist es aber nicht, es gibt tonnenweise Speisen, die du wählen kannst. Auf Tour ist es natürlich extrem bequem. Du wünschst dir, wie das Catering auszusehen hat und kriegst deine vegetarische Mahlzeit.

Also hättest du immer schon gern damit angefangen, bekamst aber jetzt die Chance auf dem Silbertablett serviert?
Spencer: Ja. Ich wuchs halt so auf wie jeder, aß im Grunde alles. Es gab keinen Schlüsselmoment, durch den ich Vegetarier wurde, und ich mache es auch eher wegen des Gesundheitsaspektes. Mit den Musikern, die sich vegan ernähren und aktiv für Tierrechtsaktivismus einsetzen, kann ich mich nicht vergleichen. Ich wurde einfach nicht so erzogen oder geprägt, aber nachdem ich nun eine Zeit lang Vegetarier bin, entsteht auch die entsprechende Überzeugung; im Nachhinein sozusagen.

Fühlst du dich körperlich besser seitdem?
Spencer: Definitiv. Gesünder, fitter. Ich bin seitdem nicht krank geworden.

Ihr scheint ohnehin nicht gerade ein exzessives Rock’n’Roll-Leben zu führen...
Spencer: Wir sind da sehr reserviert. Wir trinken nichts, wir sind keine Partyband. Nach dem Konzert verschwinden wir wirklich schnell im Tourbus und ziehen uns einen Film rein.

Das hört man eurem Debütalbum an. Es ist ausgearbeitet, detailliert, im positiven Sinne nicht Punkrock. Daher gehen auch die Vorwürfe ins Leere, nicht wirklich eine Punkband zu sein, oder?
Ryan: Wir versuchen nicht mal, eine Punkband zu sein. Wo andere Bands alles einfach so stehen lassen, verwenden wir viel Zeit und Sorgfalt darauf, die Songs so lange zu bearbeiten, bis wir jeden Teil mögen. Das ist nicht gerade Punk.





In gewissem Sinne seid ihr es durch die Texte, die zum einen selbstironisch eure Rolle als Band reflektieren und zum anderen sehr sarkastische Stories erzählen – in Kontrast zur euphorisierenden Musik.
Ryan: Zu Beginn hatten wir die Musik zu erst und bei dem Versuch, sie zu betexten, fiel mir auf, dass meine Inhalte im Grunde nicht dazu passten und ihr entgegen standen. Somit schrieb ich später die Texte zuerst und passte die Musik an meine Geschichten an. Das ist die zweite Hälfte des Albums, wo beides besser zueinander passt. Manche Bands übertreiben es mit dem „emotionalen Ausdruck“ und dem Pathos, wie sehr doch ihr Herz gebrochen wurde. Irgendwann klangen die Texte aller Bands gleich, was mich sehr ermüdet hat und mich dazu anregte, etwas anderes zu versuchen.

Verleiht es euch eine besondere Befriedigung, ein wenig mit den Erwartungen der Hörer und der Musikindustrie zu spielen, indem ihr endlose Songtitel verwendet oder euch in einem Song über die Kritiker lustig macht?
Ryan: Das macht großen Spaß. Die meisten Hörer ignorieren es einfach und sehen nicht den Sarkasmus darin.

Deine Texte lesen sich stellenweise wie die abgeklärten, süffisanten Kommentare eines Mannes, der seit 10 Jahren im Business ist. Bist du aber nicht. Woher kommt das?
Ryan: Das einzige, was mich auf dem College neben Musik interessierte, waren Fächer wie Creative Writing. Da trainierte ich mich und genoss einfach immer das Schreiben. Zudem sind Spencer und ich zusammen in Bands, seit wir 13 Jahre alt waren.
Spencer: Gott sei dank haben wir davon nie was veröffentlicht. (lacht)
Ryan: Ja. Furchtbar.
Spencer: Keine guten Songs.

Seid ihr Autodidakten?
Ryan: Teilweise. Spencer hatte Schlagzeugunterricht, als er jünger war und Brendan spielte in Jazzbands. Ich nahm ein paar Gitarrenstunden, hatte aber nie klassischen Unterricht.

Ihr zeigt euch mit Anzügen, Rüschen, ein wenig Vaudeville-mäßig. Was für eine Bedeutung hat für euch Style?
Ryan: Als wir die Platte fertig hatten und anhörten, kamen wir uns nicht wie eine Jeans & T-Shirt-Band vor. Wir wollten uns auf der Bühne einfach anders präsentieren und eine echte Show daraus machen. Sich für die Leute ein wenig herauszuputzen, macht ein Konzert stärker zu einem besonderen Ereignis.

Geht es nicht auch darum, zu zeigen: Ich bin nicht euer „authentischer“ Rockmann, der sein innerstes nach außen kehrt, sondern spiele hier eine Rolle, biete euch ein wenig Theater?
Ryan: Auf jeden Fall. Das tun wir ja auch in unseren Texten, wo wir Figuren und Charaktere auftreten lassen. Das mag das Ganze für uns selbst weniger persönlich machen, ist aber ein Gewinn für das Publikum.

Ihr spielt das Spiel auch auf andere Weise mit, indem ihr euer Debüt über einen Major vertreiben lasst oder auch in den Medien sehr präsent seid. Habt ihr da einen bestimmten Ethos, auch mal etwas zu boykottieren?
Ryan: Unser eigentliches Label ist Fueled By Ramen und das ist nun wirklich keine gigantische Firma. Wir haben schon einige Angebote abgelehnt, die uns mehr Geld hätten zuführen können, hinter denen wir aber nicht standen. TV-Werbung und so was. Diese Entscheidungen bekommt nur niemand mit.

Seid ihr mit eurem Publikum zufrieden?
Ryan: Nein. Wir fühlten uns nie als Szene- oder gar als Emoband. In diese Schublade wurden wir geworfen, aber es engt wirklich ein, denn wir haben diese Einflüsse nicht und hören uns das Zeug nicht mal an. Wir wollen ein weitaus breiteres Publikum erreichen und der einzige Weg dorthin ist nun mal, im TV präsent zu sein und zu wachsen. Jetzt, wo wir endlich selbst die Headliner sind, haben wir außerdem das Privileg, Bands mit auf Tour zu nehmen, die wir mögen. Wenn wir wieder daheim sind, werden wir etwa die Dresden Dolls und The Hush Sound mitnehmen, da wir sie sehr schätzen und hoffentlich auch deren Publikum für uns öffnen können.

Daher hat euer Promoter auch verboten, euch auf Fall Out Boy anzusprechen?
Roy: (lacht) Pete Wentz von Fall Out Boy hat uns auf sein Label geholt, insofern kann man es niemandem verübeln. Wir testen uns immer noch aus und beginnen gerade erst zu entdecken, welche Band wir sein wollen.

Wo stehen Panic! At The Disco in fünf Jahren?
Spencer: Das kann ich nur damit beantworten, wo wir in fünf Jahren gerne sein würden. Zurück in den USA werden wir unsere erste Tour als Headliner spielen und zwei zusätzlich Musiker auf die Bühne holen, um nicht so viele Elemente samplen zu müssen. Das soll der erste Schritt in die Richtung sein, die wir als Live-Band einschlagen wollen: Mehr Theater-Elemente, mehr Performance, Kostümwechsel, Bühnendesign und Deko, so was. Ich denke, wir wollen das machen, weil es in diesem „Genre“ sonst keine Band gibt, die so was anstellt.

In der Tat. Klingt wie ein 70ies-Progrock-Ansatz. Rocktheater. Queen, Genesis. Konzeptalben.
Ryan: Über so was denken wir nach, ja. Mehr wollen wir nicht verraten, aber diese Spekulationen gehen in die richtige Richtung. Wir sehen uns nicht so sehr als einfache Rockband, sondern wollen mehr in Richtung Gesamtkunstwerk gehen. Panic! At The Disco soll ein Begriff für alle Künste werden: musikalisch, dramatisch und visuell.
 

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